Zahlreiche Edelstein-Mineralien entstehen aus der glühenden und flüssigen
Gesteinsschmelze des Erdinneren, dem sogenannten Magma. Abhängig vom
Zeitpunkt und Ausmaß der Magma-Abkühlung bilden sich verschiedenste
Mineralien.
Diamant
und Zirkon
entstehen bei etwa 1.000 Grad Celsius, Korunde (Saphir,
Rubin),
Topas und Quarze
bei ca. 600 Grad sowie Beryll (Smaragd,
Aquamarin,
u.a.) bei etwa 500 Grad.
Durch chemische Reaktionen auf den Kontakt
mit Wasser, Kohlendioxid und Sauerstoff entstanden in Nähe der
Erdoberfläche neue Mineralien, wie z.B.
Malachit.
Einige Mineralien wurden durch tektonische Vorgänge weiter ins Erdinnere
zurückgedrängt und durch den dort vorherrschenden Druck, Gase sowie die
hohen Temperaturen mit dort bereits vorhandenen Mineralien umgebildet,
beispielsweise zu
Granat
oder
Chrysoberyll.
Da diese Entstehungsvorgänge häufig mehrere Edelstein-Mineralien
zeitgleich betreffen, spricht man in der
Mineralogie
von sogenannten Paragenesen. So kann beispielsweise
Quarz mit Beryl,
Topas und
Turmalin auf
derselben Stelle entstehen.
Größere Ansammlungen von Edelstein-Mineralien nennt man Lagerstätten.
Je nach der Art ihrer Entstehung unterscheidet man zwischen primären und
sekundären Lagerstätten.
Primär bedeutet, dass die Lagerstätte sich
unmittelbar am Ort der Mineral-Entstehung befindet. Sekundäre
Lagerstätten sind beispielsweise in einem Flussbett abgelagerte
Mineralien, die durch Erosion von ihrem eigentlichen Entstehungsort
abtransportiert wurden.
Der Transport durch Wasser bewirkt eine natürliche Sortierung der
mitgeführten Mineralien nach ihrem spezifischen Gewicht (Dichte). Die
schweren Mineralien werden bei
Nachlassen der Strömung abgelagert,
während die leichten Mineralien noch weitertransportiert werden und erst
an anderer Stelle (häufig an Flussbiegungen oder Engstellen) zu finden
sind. Viele der wertvollsten Edelsteine
weisen eine relativ hohe
Dichte auf
(z.B. Diamant, Saphir, Rubin, Topas) und sind aus diesem Grund häufig in
wasserführenden oder auch schon lange ausgetrockneten Flussbetten
anzutreffen.
Erdgeschichtliche Kenntnisse und geologisches Know-How
sind heute essentielle Voraussetzungen, um bei der Suche nach neuen,
ergiebigen Edelstein-Vorkommen erfolgreich zu sein.
Letzte Aktualisierung am 07.01.2021