Etwa in der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der Facettenschliff entwickelt.
Bis dahin wurden Edelsteine lediglich an ihren natürlichen
Kristallenden, Spaltflächen oder Bruchstellen poliert um so den
Glanz und die Transparenz zu
erhöhen.
Ab diesem Zeitpunkt war es nun möglich, Edelsteine in
ihre vorteilhafteste Form zu bringen, die Lichtreflektion optimal
auszunützen und somit eine ideale Brillanz zu
erreichen.
Die erste Stufe dieses Prozesses nennt man Ebauchieren oder Vorschleifen – hier wird das Rohmaterial (meist mit Hilfe einer diamantbesetzten Kreissäge) in die gewünschte Form und Größe gebracht. Als nächster Schritt erfolgt das Facettieren – zu diesem Zweck wird der Edelstein mit Steinkitt auf einen sogenannten Kittstock geklebt und dann auf einer Schleifscheibe bearbeitet. Während dieser Vorgänge muß der Edelstein immer wieder mit Kühlflüssigkeit behandelt werden. Zum Abschluß wird der bereits fertig geschliffene Edelstein poliert, um den maximalen Glanz zu erreichen. Dieser Effekt wird durch Schmelzvorgänge an der Edelstein-Oberfläche und dem Entstehen einer minimalen Schmelzschicht sogar noch verstärkt.
Letzte Aktualisierung am 29.11.2022