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Spinell im Edelsteinlexikon von carat-online.at

Pinker Spinell im Rundschliff
Schwarzer Spinell im Triangelschliff
Spinell im Rundschliff

Der Name Spinell leitet sich vom lateinischen Wort “spinella“ (kleiner Dorn) ab, und nimmt Bezug auf die scharfen Spitzen der Kristalle. Spinell kommt in zahlreichen Farben vor, wobei rot, rosa, pink, violett und blau sowohl die beliebtesten als auch teuersten Farben darstellten. Darüber hinaus gibt es noch farblose, gelbe, grüne und braune Spinelle in Edelsteinqualität, die aber weitaus seltener vorkommen. Spinell-Kristalle sind meist relativ klein, daher sind größere Edelsteine mit über 4 Carat schon relativ selten.

Spinell wurde erst Mitte des19. Jahrhunderts als eigenes Mineral erkannt – bis dahin wurden rote Exemplare immer dem Rubin und blaue dem Saphir zugeordnet, was sicher auch daran lag, dass diese Minerale sehr häufig gemeinsam in Seifenlagerstätten vorkommen. So sind einige der vermeintlich größten und wertvollsten Rubine nach moderner gemmologischer Untersuchung als rote Spinelle klassifiziert worden. Die betrifft u.a. den “Black Prince´s Ruby“ in der englischen Krone, den “Timor-Ruby“ in einer Halskette der britischen Kronjuwelen sowie die tropfenförmigen Rubine in der “Wittelsbacher Krone“.

Aufgrund der Mohshärte von 8 und seiner generellen Unempfindlichkeit eignet sich Spinell ideal für Schmuckstücke (insbesondere Ringe), die tagtäglich getragen werden. Hochwertige Spinelle mit attraktiven Farben erreichen heute schon ein hohes Preisniveau und die stetig wachsende Nachfrage, besonders in asiatischen Märkten, lässt für die Zukunft weitere Preissteigerungen erwarten.

Bereits seit etwa 100 Jahren wird auch synthetischer Spinell erzeugt – diese Steine weisen häufig ähnliche Farben auf wie Aquamarin oder einfarbige Turmalin-Varietäten, haben jedoch eine etwas unterschiedliche chemische Zusammensetzung als natürlicher Spinell. Wie bei fast allen höherwertigen Edelsteinen empfiehlt es sich auch beim Kauf eines Spinells. auf ein unabhängig erstelltes Edelsteingutachten , das die Echtheit definitiv bestätigt, zu bestehen.

Die aktuell besten Spinell-Vorkommen liegen in Myanmar (Burma), Sri Lanka, Kambodscha, Pakistan, Tadschikistan, Tansania und Madagaskar.

Gemmologie

Mineral: Spinell
Mineralklasse: Silicate
Varietät: Spinell
Chemismus: Magnesium-Aluminat
Mohshärte: 8
Kristallstruktur: kubisch
Dichte: 3,53 - 3,63
Farbe(n): gelb, grün, rosa, rot, blau, violett, braun, schwarz
Lichtbrechung: 1,712 - 1,762
Doppelbrechung: keine
Pleochroismus: fehlt

Letzte Aktualisierung am 07.01.2021

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