Der Amethyst ist seit dem Altertum die bekannteste und für Schmuckzwecke die meistverwendete Quarz-Varietät. Der Name stammt von dem altgriechischen Wort “amethystos“ und bedeutet soviel wie “nicht betrunken“, weil man früher glaubte, dieser Edelstein könne vor Trunkenheit schützen.
In der frühchristlichen Kirche wurde der Amethyst ein Symbol für den
erhabenen geistigen Zustand der hohen Würdenträger, insbesondere der
Bischöfe. Der Amethystring gehört bis heute zu den katholischen
Insignien, besonders hochwertiger Amethyst wurde bis vor wenigen
Jahrzehnten mit dem Begriff “Bischofsqualität“ beschrieben.
Auch in
anderen Kulturkreisen, beispielsweise in Indien und Tibet wird Amethyst
bis heute als Chakrastein bzw. als heiliger Stein Buddhas sehr
geschätzt.
Die beliebtesten Amethyst-Farben sind intensives Violett und ein kräftiges Rotviolett, hervorgerufen durch Spuren von Eisen und manchmal auch Mangan im Kristallgitter. Weniger hochwertige Farben (flieder, lila) werden häufig bei Temperaturen zwischen 480 und 750° Celsius gebrannt, wodurch sich ein permanenter Farbwechsel zu gelb, orange, rotorange oder grün ergibt. Fast jeder im Handel befindlichen Citrin (insbesondere Madeira- und Palmeira-Citrin) oder Prasiolith war ursprünglich ein Amethyst.
Da Amethyst vorwiegend in den Kristallspitzen seine kräftigste Färbung aufweist, sind größere Exemplare mit intensiver Farbgebung relativ selten. Die Preise solcher Steine stiegen in den letzten Jahren deutlich an und an diesem Trend wird sich voraussichtlich zukünftig aus den nachstehend beschriebenen Gründen nichts ändern.
Sehr viele größere, heute im internationalen Edelsteinhandel und
damit leider auch bei Juwelieren und Schmuckerzeugern angebotenen
Amethyste sind in Labors entstandene
Synthesen (hydrothermale Produktion) und relativ leicht daran zu
erkennen, dass sie keinerlei Einschlüsse oder Farbzonierungen aufweisen.
Leider verschweigen viele Anbieter diese Tatsache (teils bewusst, teils
aus Unkenntnis) und bieten diese nahezu wertlosen Steine als natürliche
Amethyste aus Brasilien, Uruguay oder Sibirien an.
Der
entsprechende Nachweis ist für gut ausgerüstete gemmologische Labors
meist ohne große Probleme möglich – fachkundige Schätzungen gehen
aktuell davon aus, dass mehr als 60% aller am Weltmarkt befindlichen
Amethyste (Steine ab 5 ct.) nicht natürlichen Ursprungs sind.
Darum kann man derzeit nur die Empfehlung abgeben, nur jene Amethyste zu
kaufen, die kleine bis kleinste
Einschlüsse
aufweisen, welche ganz konkret als definitive Echtheitsmerkmale zu
bewerten sind.
Natürliche Amethyst-Vorkommen in Edelsteinqualität liefern aktuell
folgende Staaten:
Brasilien, Uruguay, Sambia, Ghana, Madagaskar,
Russland, Indien und Sri Lanka.
Amethyst ist der
Monatsstein für Februar.
Mineral: | Quarz-Gruppe |
Mineralklasse: | Oxide |
Varietät: | Amethyst |
Chemismus: | Siliciumdioxid |
Mohshärte: | 7 |
Kristallstruktur: | trigonal |
Dichte: | 2,65 |
Farbe(n): | violett, lila, flieder |
Lichtbrechung: | 1,544 - 1,553 |
Doppelbrechung: | 0,009 |
Pleochroismus: | sehr schwach |
Letzte Aktualisierung am 07.01.2021